FF007 – Hölle, Hölle, Hölle vs. Allversöhnung

Shownotes

Ab geht die Post!
Das Buch von Birgit Götz. Biblische Geschichten und passende Spielprogramme um Kinder von 8 bis 12 Jahren in die Welt der Bibel mit hineinzunehmen.
Die Bibelstelle aus Hesekiel, dass Sodom wiederhergestellt wird:
Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, werden in ihren früheren Zustand zurückkehren, und Samaria und ihre Töchter werden in ihren früheren Zustand zurückkehren, und auch du und deine Töchter, ihr werdet in euren früheren Zustand zurückkehren
Hesekiel 16,55 (Elberfelder)

Weiterführendes zum Thema

Für alle, die sich in ihrer Meinung bestätigen lassen wollen oder die ganz verrückt sind und sich mal eine andere Position anhören wollen.

Die grenzenlose Liebe und unsere Liebesgrenzen
Vortrag von Christina Brudereck auf dem Emergent-Forum 2016.

Das letzte Wort hat die Liebe von Rob Bell
Rob Bell vertritt in diesem Buch die Allversöhnung: Zahllose Christen aller Zeiten haben mit der Frage gerungen, wie der Glaube einerseits sagen kann: „Gott ist die Liebe“ und andererseits die Möglichkeit betont, dass Millionen Menschen auf ewig von Gott getrennt sein werden. Rob Bell zeichnet in diesem Buch die Fragen nach, die sich aus dieser Spannung ergeben.

Heißes Eisen Hölle von David Hilborn
Ergebnisse einer Arbeitsgruppe innerhalb der Britischen Evangelischen Allianz. Das Buch beschäftigt sich mit unterschiedlichen Ansätzen innerhalb des Evangelikalen Umfeldes.

6 Kommentare zu "FF007 – Hölle, Hölle, Hölle vs. Allversöhnung"

Astrid sagt:

24. Mai 2017 um 9:53 Uhr

Wie sagte schon Spurgeon: „Theologie entsteht im Gespräch.“ Oder nee, wartet … war das nicht Karl Barth …?

*g* Im Ernst: Cool, dass ihr euer Gespräch öffnet für uns andere in „diesem Internet“. Es ist anregend, euch zuzuhören und ich merke, dass dadurch Klärungen (und – vermutlich heilsame – Verunsicherungen von scheinbar Klarem *g*) entstehen.

Für heute zwei Stichworte, die in mir nachklingen:

1. Gerechtigkeit.

Ich hab bei euch mehrfach die Sicht herausgehört von „Gott ist Liebe – aber er ist ja nunmal auch gerecht!“, im Sinne von: Jaja, er ist schon Liebe, aber jetzt muss er das irgendwie mit dieser seiner harten Gerechtigkeit in Einklang bringen.
Meine Denkspur ist gerade, den Gerechtigkeitsbegriff weniger preußisch im Sinne von „hart-aber-gerecht“ und weniger römisch im Sinne von „vor-der-blinden-Justitia-werden-alle-genau-gleich-behandelt“ verstehen zu wollen. Sondern ich ahne, dass Gerechtigkeit in der Hebräischen Bibel (und damit doch vermutlich auch in Jesu Verständnis?) etwas meint, das gerade sehr nah ist an Treue und Liebe und Gnade. Ein Verhalten, das dem anderen das gibt, was er/sie braucht.
Aaah, aber vielleicht ist das jetzt auch etwas abstrakt.

Keine Ahnung, ob das mit dem zweiten Punkt besser wird, ich versuch’s mal. 🙂

2. Stichwort „freier Wille“.

Auf meiner To-read-Liste für den Sommer steht ziemlich weit oben Luthers „Vom unfreien Willen“. Und nach eurem Talk ist es noch etwas weiter nach oben geklettert.
Denn: Bei den Stellen, wo ihr von der freien Entscheidung für Gott sprecht (sogar noch nach dem Tod), da war zumindest mal die Lutheranerin in mir raus. Liegt denn da nicht gerade ein Kern von diesem Reformations-Ding, was gerade alle ständig feiern sollen?? Dass wir NICHTS zu unserer Rettung beitragen können? (Was dann ja auch irgendwie sehr nah mit der großartigen Nachricht (Evangelium?!) zusammengeht, dass wir zu unserer Rettung auch nichts beitragen MÜSSEN?! *g*)
Oder nochmal andersrum mit deiner Formulierung, Hille: Dass ich nicht „zu verkrümmt in mir selbst bin“ (bzw. war), um „Ja“ zu Gott zu sagen, das ist doch nicht mein Verdienst!

Puh – ich glaub, da ist ein wirklich wichtiger Kern. (So wichtig, dass er sogar die abartige Länge dieses Kommentars rechtfertigt! *g*)

Klar, dann bleiben immer noch genug Fragen: Warum sorgt Gott (noch?) nicht dafür, dass alle ihn erkennen? Und natürlich: Will Gott dann also, dass manche Leute in die Hölle kommen? (Mein Stand der Dinge ist, dass diese so genannte „doppelte Prädestination“ von Luther eben nicht vertreten wurde. – Da fällt mir auf, in dieser Misere ist die Allversöhnung ja jedenfalls eine hilfreiche Option. *g*) Wie verstehe und wie praktiziere ich dann Evangelisation? Und und und …

Aber dann müssen wir diese Fragen eben angehen!
An der jetzigen Stelle meiner theologischen Reise würde ich jedenfalls dafür kämpfen wollen: Unfreier Wille, was das Heil angeht. 100% Gnade. 100 Schritte Gott und ich null.

Danke für die Gedankenanstöße, ich freu mich auf die nächste Folge. 🙂

Antworten
1. Hille sagt:
  
  24. Mai 2017 um 13:21 Uhr
  
  Mal wieder eine inhaltliche Rückmeldung. Juhu!
  
  Hier ein paar Gedanken von mir dazu:
  
  Gerechtigkeit: den Einwand gegen die Allversöhnung „Ja, Gott ist die Liebe, ABER er ist auch gerecht!“ fand ich nie sehr überzeugend. Denn ich habe es immer als die preußische Gerechtigkeit aufgefasst (ist vermutlich auch so gemeint): „Du hast dich nicht an meine Regeln gehalten, deshalb kommt jetzt die ‚gerechte‘ Strafe.“ Da stimmt m.E. schon die Prämisse nicht, denn Gott ist gnädig und nicht (zumindest nicht in diesem Sinne) gerecht. Ums kurz zu machen: ich stimme dir zu. 🙂
  
  Schoddi hatte den Gerechtigkeitsgedanken ja eingebracht. Und so wie ich ihn verstanden habe, ginge es ihn nicht um eine Gerechtigkeit, die Gott braucht, sondern die wir Menschen brauchen. Also Gerechtigkeit aus der Sicht des Opfers. Wie kann ich als Opfer zusammen mit dem Täter in der Ewigkeit sein, wenn dieser nie für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wurde? Das Problem hat man jedoch nicht erst bei der Allversöhnung, sondern auch bei der klassischen evangelikalen Theologie. Wenn Jesus dem Verbrecher, der mit ihm gekreuzigt wird sagt, dass er mit ihm im Paradies sein wird – ist das nicht eine Verhöhnung des Opfers, das durch ihn gelitten hat?
  
  Ich würde es vielleicht so formulieren: Gott ist die Liebe. PUNKT. Das ist sein Wesen. Seine „Aufgabe“ ist es, für Gerechtigkeit zu sorgen. Wie er das hinbekommt – ich habe keine Ahnung.
  
  Luthers unfreier Wille: damit bin ich noch nie so ganz warm geworden. Müsste mich aber auch nochmal damit befassen, bevor ich ihm unrecht tue. 🙂 Meines Wissens hat Luther auch nie die doppelte (oder auch einfache) Prädestination vertreten. Du sagst: „Unfreier Wille, was das Heil angeht. 100% Gnade. 100 Schritte Gott und ich null.“ Wenn ich das Konsequent zu Ende denke, komme ich dann nicht zwangsläufig entweder bei der Allversöhnung oder der Prädestination raus?
  
  So, das war jetzt meine abartig lange Antwort. 🙂
  
  Auf jeden Fall Danke, dass du deine Gedanken hier mit uns teilst!
  
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Esther _ sagt:

16. Juli 2017 um 23:01 Uhr

spannendes Thema!
Wenn man so zuhört, merkt man auf jeden Fall, dass viele Szenarien auch irgendwie eine Plausibilität haben, von denen ich das nicht unbedingt dachte.
Hab letztlich auch mal wieder den Text über das neue Jerusalem gelesen und da ist mir aufgefallen, dass dort ja auch Leute erwähnt werden, die nicht in der Stadt wohnen.

Auf jeden Fall danke für den Denkanstoß in diesem und auch den anderen Podcasts!
Habe bis jetzt alle Folgen gehört und bin mal gespannt, was da noch so kommt 🙂

Liebe Grüße
Esther

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Konsti sagt:

1. September 2017 um 13:35 Uhr

pffffff o_0

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1. Sara sagt:
  
  15. Dezember 2017 um 22:24 Uhr
  
  Konsti hat ja so recht. Inhaltlich mein ich.
  
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Katja sagt:

1. Februar 2018 um 16:56 Uhr

Wirklich ein spannendes Thema. Und so unklar… Also ich bin ja von meiner Denkrichtung her eher auf der Seite von eurem ruhigen dritten Mann im Hintergrund 😉 (Schoddi).
Ich möchte noch was ergänzen zu der mehrmals gestellten Frage, was denn das mit der Hölle und dem was nach dem Tod kommt mit unserem Leben hier zu tun hat (und was ich aus eurem Gespräch nicht herausgehört hab, vllt hab ichs auch überhört). Ich denke, wenn wir hier mit Jesus leben und das umsetzen, was er uns mitgegeben hat, dann können wir hier so viel Gutes bewirken und die Welt dem, wonach wir uns sehnen, ein Stück ähnlicher machen. Und nicht nur rumsitzen und sagen „Ha, ich hab mich für Gott entschieden und deswegen wirds nach dem Tod wunderbar und ich bin jetzt mit mir und Gott im Reinen und fühl mich gut“.
Wir haben doch einen Auftrag, oder? Gottes Reich hier ausbreiten. Liebe ausbreiten, Frieden stiften, Freude weitergeben, Gerechtigkeit, Versöhnung, Umweltschutz ;), Erbarmen…

Katja

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